Was auch immer ein Mensch tut, früher oder später wird ihm klar, dass alles im Leben vergänglich ist. Es vergeht. Die Zeit wäscht es weg, und jede Anstrengung, jeder Kampf, jeder Ehrgeiz verflüchtigt sich unwiderruflich.

Selbst die wertvollsten Menschen auf dieser Erde – unsere Kinder – werden eines Tages alt, sterben und vergessen. Alles, absolut alles, ist dem Verfall und der Zerstörung unterworfen.

Warum also arbeiten, kämpfen und bauen wir ein Leben auf, das von Natur aus zum Scheitern verurteilt ist? Diese Frage kann der Philosoph oder der gläubige Mensch beantworten – nicht aber der Wissenschaftler. Die Wissenschaft hat keine Antworten auf existenzielle Fragen. Die Philosophie bietet nur Hypothesen. Und Glaube … Glaube lässt sich nicht durch Erfahrung beweisen.

Woran also sollen wir uns festhalten? Wo finden wir die Ursache, den Grund, den Sinn?

Nur ein Narr lebt, ohne nach einer Antwort auf die Existenz zu suchen. Nur der Narr sagt, es sei besser, nicht nach dem „Warum“ zu fragen. Doch der Mensch spürt – er spürt tief –, dass der Tod nicht das Ende ist. Er weiß aus tiefstem Herzen, dass er nicht einfach aufhören wird zu existieren.

Der Körper vergeht, ja – die Seele nicht. Darüber schreibe ich. Über die ewige und unsterbliche menschliche Seele. Über den Sinn des Lebens, der in Wahrheit auch dann weiterlebt, wenn wir die Augen schließen. Über Gott und über einen Glauben, der sich nicht immer mit Worten erklären lässt – aber mit Herz und Seele spürbar ist.

— Martin Ralchevski